Pilotprojekt Mine - Smart Charging als Ladesystem im Bereich Heavy Duty
Als Ladelösung für Elektrobusse ist Schunk Smart Charging bereits weltweit im ÖPNV im Einsatz. Aber damit sind die Anwendungsmöglichkeiten des konduktiven und kabellosen Ladesystems noch lange nicht erschöpft. Auch beim automatisierten Laden von batteriebetriebenen Minenfahrzeugen stellt die Technologie sein Potenzial unter Beweis. Produktmanager Timo Staubach erklärt die Hintergründe dieses weltweit einzigartigen Pilotprojekts.
Welche Vorteile bietet Schunk Smart Charging als Ladesystem für industrielle Elektrofahrzeuge?
Timo Staubach: Uns war von Anfang an bewusst, dass unsere Ladelösung Schunk Smart Charging weitere Einsatzmöglichkeiten bietet als nur den öffentlichen Nahverkehr. Batteriebetriebene Fahrzeuge in Häfen und Minen bieten sich für das System geradezu an – auch hier operieren die Fahrzeuge auf festen Routen innerhalb eines begrenzten Gebiets. Und auch hier können durch den Einsatz des Elektroantriebs große Mengen an Schadstoffen vermieden und Treibstoffkosten drastisch gesenkt werden. Fahren und laden die Fahrzeuge darüber hinaus auch noch autonom – wie in unserem Pilotprojekt mit VOLVO CE – dann sinken auch die Personalkosten erheblich.
Wo genau wurde Schunk Smart Charging in diesem Pilotprojekt als Ladesystem eingesetzt?
Timo Staubach: Das Demonstrationsprojekt stand unter dem Motto „The Electric Site“ und hatte zum Ziel, eine Kies-Mine in der Nähe von Göteborg weitestgehend zu elektrifizieren und zu automatisieren. VOLVO CE arbeitete mit weiteren Unternehmen und Universitäten bereits seit 2011 an diesem Projekt. Schunk Smart Charging kommt beim Laden der batteriebetriebenen Transportfahrzeuge zum Einsatz. Diese transportieren in der Mine das Gestein, fahren per GPS-Steuerung völlig autonom und werden auch automatisch an ihrer Ladestation im laufenden Betrieb geladen.
Bei Elektrobussen sitzen Pantograph oder das Gegenstück auf dem Dach des Fahrzeugs. Mussten Sie für die Minenfahrzeuge eine andere Lösung finden?
Timo Staubach: In diesem Fall haben wir das Ladegegenstück im Unterboden der Fahrzeuge verbaut, wo es ausreichend geschützt ist. Positioniert sich das Fahrzeug an der Ladestation, fährt die Unterbodenlösung aus dem Boden nach oben und verbindet sich mit dem Gegenstück. Die Batterien des Fahrzeugs werden dann mit rund 200 Ampere in nur fünf Minuten geladen.
War der Testeinsatz von Smart Charging als Ladelösung für Minenfahrzeuge erfolgreich?
Timo Staubach: Voll und ganz! 50 Prozent höhere Effizienz beim Treibstoffeinsatz, 40 Prozent niedrigere Betriebskosten, um 70 Prozent gesunkene Energiekosten sowie eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 98 Prozent – das sind beeindruckende Ergebnisse. Der 12-wöchige Demobetrieb hat ganz klar gezeigt, dass der Elektroantrieb in Verbindung mit automatisiertem Schnellladen auch unter extremen Bedingungen und hohen Sicherheitsanforderungen die Technologie der Zukunft sein kann.
Der Erfolg des Pilotprojekts in Zahlen