Trotz der verschlechterten Konjunktur ist die Schunk Group im vergangenen Jahr weiter gewachsen und hat ihre finanzielle Stabilität weiter ausgebaut.
„2019 hatte die Schunk Group in ihren wichtigen Märkten Automotive und Halbleiter reichlich Gegenwind, da beide deutlich geschrumpft sind“, hält Dr. Arno Roth, Vorsitzender der Unternehmensleitung der Schunk Group, fest. Andere Märkte entwickelten sich hingegen gut, wie beispielsweise die Bahnindustrie. Hier zeige sich der Vorteil der Strategie von Schunk, breit aufgestellt und in vielen unterschiedlichen Märkten präsent zu sein, so Dr. Roth weiter. „Insgesamt konnten wir ein Umsatzwachstum auf 1,35 Milliarden Euro erreichen.“ Das entspricht einem Zuwachs von 5,8 Prozent, der vor allem auf die Zukäufe von OptoTech im Herbst 2018 und von Cincinnati Sub Zero Anfang 2019 zurückgeht. Beide Akquisitionen haben sich gut entwickelt. Die Zahl der Beschäftigten hat sich auf über 9.100 weltweit erhöht.
„Trotz der Abkühlung der Konjunktur haben wir ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erwirtschaften können“, so Dr. Roth weiter. Die Eigenkapitalquote der Schunk Group erhöhte sich so abermals leicht auf jetzt rund 68 Prozent. „Damit haben wir die finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit von Schunk unter diesen herausfordernden Rahmenbedingungen weiter erhöht und unsere Krisenfestigkeit nochmals verbessert, was uns auch angesichts der aktuellen Coronakrise zu Gute kommt.“
Rekordinvestitionen von über 100 Millionen Euro
Die hohe finanzielle Stabilität von Schunk zahlt sich auch für die langfristige Entwicklung des Unternehmens aus. „Wir haben die Rekordsumme von 103 Millionen Euro investiert, um zukünftiges Wachstum zu ermöglichen und uns zukunftsorientiert aufzustellen“, sagt Dr. Roth.
Zu den größten Investitionen zählten Neubauten an den Standorten Wettenberg, Heuchelheim, Reiskirchen, Bordeaux und Salzburg – das nun als weltweites Kompetenzzentrum für Bahnstromabnehmer fungiert –sowie Grundstückskäufe zur perspektivischen Erweiterung der Standorte Willich und Balingen. Kräftige Investitionen flossen auch in den Maschinenpark, etwa in Bad Goisern, sowie in die Digitalisierung der Produkte.
Eine Plattform für alle Prüfungen
Beispielsweise bietet Weiss Technik jetzt eine digitale Plattform an, die ganz neue Möglichkeiten für die Dokumentation und Auswertung komplexer Umweltsimulationsprüfungen schafft. Damit können Prüfingenieure jetzt sämtliche Arbeitsschritte der Prüfung in einer Cloud-basierten Software abbilden – von der Beschreibung der Prüfung und des Prüflings über grafische Auswertungen bis zur automatischen Erzeugung des Prüfberichts. Alle Prüfgeräte sind vernetzt und legen ihre Messwerte dazu in der gleichen Cloud-Datenbank ab. Weltweiter Zugriff auf die sicher archivierten Prüfdaten, Messergebnisse und Auswertungen ist ebenso möglich wie die Kontrolle des aktuellen Prüfungsstatus. Und wenn in Zukunft weitere Prüfschritte oder -geräte notwendig werden, lassen sich diese problemlos und schnell in die Cloud-Plattform integrieren. Zusätzlich ermöglicht die Plattform deutliche Effizienzgewinne von bis zu 50 Prozent bei Prüfplanung und -dokumentation. Und noch einen Vorteil bietet die Cloud-Lösung für die Kunden: Die automatische Analyse der Gerätedaten im Cloud-System bereitet den Weg für Predictive Maintenance, weil die Prüfanlage eine nötige Kalibrierung oder Wartung automatisch beim Weiss Technik Service anmeldet.
„Success by Innovation“
Einen noch höheren Stellenwert als bislang bekommt bei Schunk das Thema Innovation. „Als Technologiekonzern liegt uns permanente Innovation in der DNA – sie ist einer der entscheidenden Faktoren für langfristigen Erfolg“, betont Dr. Roth. Deswegen hat die Schunk Group das interne Motto „Success by Innovation“ ausgerufen. Bestandteil dieser Initiative ist unter anderem der Bau von zwei Innovationszentren, welche die entsprechende technische Ausstattung und damit ideale Arbeitsbedingungen für die Entwicklung schaffen. Am Standort Heuchelheim entsteht derzeit ein hochmodernes Forschungszentrum für die Entwicklung neuer Werkstoffe und neuer Fertigungsverfahren in der Werkstofftechnik. In Reiskirchen wird aktuell das Innovation Center von Weiss Technik gebaut: Hier werden die nächsten Generationen von Umweltsimulationsanlagen und anspruchsvoller Klima- und Reinraumtechnik entstehen. Zusammen umfassen die beiden Forschungseinrichtungen ein Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro, sie sollen bis Ende 2020 fertiggestellt sein.
Weiter hat die Schunk Group eigens zur Förderung von Horizont-3-Innovationen einen Förderfonds von zunächst 10 Millionen Euro aufgelegt. Zwei erste langfristig angelegte Projekte aus den Business Units Technical Ceramics und Microelectronics werden bereits gefördert, weitere aus anderen Geschäftsbereichen sollen folgen. „Neuartige Lösungen entwickeln, bestehende Technologien ersetzen, neue Märkte erschließen: Das treibt Schunk an, denn hier können wir unsere ganze Ingenieurkompetenz unter Beweis stellen“, sagt Dr. Roth.